Gesellschaft für Renner-Solos

Einzel-Rennmäuse finden Partner

Seit einiger Zeit steht das Projekt Gesellschaft für Rennmaus-Solos in Dachau ganz groß geschrieben.

Hierbei handelt es sich um vor allem um die Aufnahme verwitweter oder aus Einzelhaltung kommender Rennmäuse. Ob Weibchen, Männchen oder kastriert, egal ob alt oder jung, alle sind willkommen. In der Pflegestelle werden passende Partner gesucht, die einzelnen Rennmäuse aneinander gewöhnt und an liebevolle Plätze vermittelt, wenn eines der Tiere nicht mit Partner in sein altes Zuhause zurückziehen kann.

Wer findet Platz im Projekt?

Kurzum: Alle Rennmäuse, die einzeln sind!

Jede Maus braucht einen Partner. Auch alte Tiere oder die, die schon “ihr ganzes Leben lang” alleine sind. Bis auf wenige Ausnahmen können Mongolische Rennmäuse wieder mit einem Partnertier vergesellschaftet werden. Bitte gehe nicht von vornherein davon aus, dass Deine Maus eine solche Ausnahme ist, auch wenn sie sich bisher anderen Mäusen gegenüber aggressiv gezeigt hat. Das kann zum Beispiel an einer falschen Aneinandergewöhnung, oder, ganz simpel, an Unsympathien der einzelnen Rennmäuse liegen!

Einzelne Rennmäuse

Durch Tod des Partnertieres oder Streit können Mäuse alleine sein. Vor allem Gruppen mit mehr als zwei Tieren sind eher instabiler als Duos, daher ist eine große Gruppe vor allem für unerfahrene Rennmaushalter ungeeignet. Aber auch erfahrene Halter sehen manchmal nicht rechtzeitig, wenn es Unstimmigkeiten in der Gruppe gibt. Auch ist davon abzuraten, eine einzelne Maus in eine bestehende Gruppe zu integrieren oder zwei Jungtiere zur verwitweten Maus zu setzen.

Daher solltet ihr am Besten Zweiergruppen adoptieren, oder zwei Mäuse vergesellschaften.

Hilfe bei der Vergesellschaftung

Wenn ihr Euch unsicher seid,ob ihr eine Vergesellschaftung durchführen könnt, oder schon einmal schlechte Erfahrungen mit einer solchen gemacht habt, ist es mir verständlich dass ihr die Mäuse von einem anderen, erfahrenem Rennmaushalter betreuen lassen wollt.

Neben dem Angebot, die Vergesellschaftung zu übernehmen, bieten wir auch telefonisches Coaching an, wenn die Vergesellschaftung Probleme bereitet.

„Wie funktioniert denn so eine Vergesellschaftung?“

Erstmal braucht man zwei Rennmäuse gleichen Geschlechts (oder kastriert). Wie die Vergesellschaftung von statten geht, hängt sehr vom Charakter der Tiere ab.

Ungeeignet sind die Versuche, den Eigengeruch durch (Duft)Öl, Wasser oder Parfum zu verändern. Auch eine sehr kleine Box, die sogenannte “Panikbox” ist viel Stress für die Tiere. Das Schütteln dieser Box verstärkt den Stress natürlich.

In der Regel werden die Mäuse an ein Trenngitter gesetzt, sodass sie sich durch das Gitter riechen können. An diesem bleiben sie etwa 2-4 Tage. Die Seiten werden evtl 1-2 Mal getauscht, damit sich der Geruch etwas vermischt.


Danach werden die zwei Mäuse auf neutraler, relativ großer Fläche zusammengeführt. Gut eignet sich eine Badewanne oder das Endgehege. Natürlich sind Wasser und Futter jederzeit zugänglich!

Jetzt heißt es für Euch: Gut aufpassen! Einige Rennmäuse reagieren panisch, andere schnüffeln dem Gegenüber aufdringlich am Po und an der Duftdrüse, wiederum kann es aber auch sehr harmonisch ablaufen.

Aggressionen sollten sofort durch Pusten oder Schnalzen unterbunden werden. Das sind beispielsweise aufstellen und “boxen” mit den Vorderpfoten, langes Verharren dicht an der anderen Maus oder den Po seitlich an den Fremden zu schieben.

Evtl kann ein Laufrad zum abreagieren oder, bei sehr ängstlichen Mäusen, ein kleiner, an zwei Seiten offener Unterschlupf (zB. eine Weidenbrücke) angeboten werden.

Sind die Mäuse sich noch nicht einig und laufen in Gefahr sich zu beißen, setzt die zwei wieder in den Trenngitterkäfig und versucht es am nächsten Tag wieder. So gewöhnen sie sich Schritt für Schritt aneinander.

Wenn schnell Ruhe einkehrt, kann gerne ein Heuhaufen oder ähnliches als Nistmaterial in den Käfig. Viel mehr sollte noch nicht im Käfig sein, damit es nicht zu Streit um Einrichtung kommt.

Sind die Mäuse weiterhin lieb zueinander, gilt folgende Faustregel: Jeden Tag entweder mehr Streu, ein Häuschen oder ein anderes Spielzeug anbieten. Aber auch hier hängt es stark vom Verhalten der Mäuse ab. Also beobachtet gut, ob es kleine Rangeleien oder ähnliches gibt, und verlangsamt entsprechend die Zugabe neuer Einrichtungsgegenstände.

Grundsätzlich kommt es immer auf den Charakter der Tiere an, ob sie sich verstehen. Aber auch das genaue Beobachten und evtl Eingreifen von Euch ist hier gefragt!

Hin und wieder müssen auch verschiedene potentielle Partnertiere “ausprobiert” werden, bis eine harmonische Gruppe entsteht.